Braai – Auf die Glut kommt’s an
In Südafrika ist Grillen eine Religion. Es gehört zu jedem wichtigen Ereignis dazu. Egal ob Zuhause, im Stadion, am Strand, auf der Straße, am Bürgersteig oder Sonstwo. Ein Braai kann überall stattfinden und ist eine Art „Volkssport“. Am Wochenende tirfft man sich mit Freunden und Familie in großer Runde.
Wer zu einem Braai eingeladen wird, gehört dazu!
Gegrillt – pardon gebraait- wird nicht mit Holzkohle sondern mit Holz. Auf die richtige Glut kommt es an. Das Holz muss so lange brennen, bis eine gleichmäßige Glut entstanden ist. Das dauert natürlich. Die Zwischenzeit wird verkürzt mit Bier, Fachsimpeln über die richtige Art, wie Glut und Fleisch beschaffen sein müssen und Gesprächen am Grill. Beim Braai haben die Männer das Sagen. Sie sind für Glut und das Grillen zuständig. Frauen sind für die Zubereitung der Saucen oder sonstigen Beilagen zuständig.
Zubereitung:
Zunächst das Wichtigste: Rechtzeitig einkaufen gehen. Am Wochenende kann es vorkommen, dass man zu spät unterwegs ist und dann haben die Liquor Stores / auch in den Supermärkten die Abteilung Wein und alkoholische Getränke geschlossen. Dann wird’s nichts mit einem echten südafrikanischen Braai. Denn Wein und Bier in reichlichen Mengen gehören hier einfach dazu….
Dann kommt das Zweitwichtigste: Das Braaivleis =Fleisch. Es sollte in ausreichender Menge – und damit ist nicht ein kleines Steak und 1 Bratwürsten gemeint – und guter Qualität eingekauft werden. Steaks werden in allen Variationen angeboten. Von Rind über Kudu und Straußensteaks bis hin zu Lamm und Hühnchen alles. Schwein ist jedoch eher selten auf dem Grill zu finden. Das Fleisch wird entsprechend fachmännisch von den Herren gewürzt, mit Soßen mariniert und dann perfekt gegrillt. Alternativ und auch superklasse und lecker ist ein Fischbraai. Frischer Fisch direkt vom Hafen gekauft, geschuppt und ausgenommen und dann ab auf den Grill. Egal ob Fleisch oder Fisch: Südafrikaner sind wahre Braai-Meister.
Zum Fleisch gibt es normalerweise Gemsquash (eine Art kleiner Kürbis, gekocht, von den Kernen befreit und dann mit Butter bestrichen und mit Salz gewürzt), Braai-Brot (2 Scheiben Toast, mit Tomaten und Zwiebeln auf dem Grill getoasted), bei einigen noch Kartoffelsalat (wobei der wenig mit dem deutschen Kartoffelsalat gemeinsam hat (in der Regel kleine, oft ungeschälte, Pellkartoffeln, mit reichlich Mayonaise), Soßen – insbesondere Tomato Sauce (Ketchup) und Chutneys. Saucen und fruchtige Chutneys werden in Südafrika zu vielen Gerichten serviert. Meist sind sie fruchtig, süß-sauer oder auch feurig scharf.
Das Ganze serviert mit wenig Tamtam und Chichi. Dafür reichlich! Fleischberge, bis sich die Tische biegen. Wer bei einem Braai nicht satt wird, der war definitiv auf keinem richtigen Braai ;).
Fischbraai: Fische am Hafen kaufen und gleich schuppen und ausnehmen lassen. Zuhause innen mit Aprikosenmarmelade bestreichen (macht den Fisch saftig), mit Kräutern, Zwiebel und Knoblauch füllen. Dann in Alufolie wickeln und auf dem Grill ca. 10-20 Minuten, je nach Fischgröße auf den Grill legen.